" ICH HABE EINEN TRAUM "
(Martin Luther King)
Jeder von uns hat Träume. Er, Sie und Du. Auch ich habe einen Traum. Ein Traum, der mich wie ein roter Faden seit Jahren durchs Leben begleitet....
Wie ich zum malen gekommen bin
Eigentlich wie die Jungfrau zum Kind! Es passierte einfach. Gemalt habe ich schon immer gerne, jedoch hat mich dieses Hobby über Jahre hinweg einfach nur so nebenbei begleitet.1995 habe ich erstmals begonnen, mich bewusster und intensiver mit der Malerei auseinander zu setzen, geplant war aber zu jenem Zeitpunkt eine Tätigkeit im künstlerischen Bereich ganz und gar nicht, im Gegenteil – so etwas konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Im Herbst 1996 besuchte ich meinen ersten Aquarellkurs und war gleich von Anfang an von dieser Art zu malen begeistert. Wohl zeigte sich schon bald, dass sich aber die Art wie ich die Motive umsetzte sich vom herkömmlichen leichten, sanften, transparenten Aquarell ziemlich stark unterschied. Mich interessierte das Arbeiten mit kräftigen, leuchtenden Farben. Das mutige experimentieren mit viel Wasser und das nicht vorhersehbare zerfliessende farbenprächtige Schauspiel welches sich auf dem Papier abspielte, faszinierte mich.
Mit viel eisernem Willen und Selbstdisziplin habe ich mir ganz zu Anfang meine Erfahrungen zu einem grossen Teil in autodidaktischer Form beigebracht.
Im Gleichschritt dazu liess ich mir mit der Zeit die speziellen Feinheiten der Aquarellkunst von namhaften Künstlern aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz in verschiedenen Malseminaren im In- und Ausland beibringen. Was für das Weiterkommen meiner malerischen Laufbahn von grosser Bedeutung gewesen ist. Denn, - ich habe auf diese Weise schon früh gelernt, mich stets mit Besseren zu messen. Eine Investition und Bereicherung die sich für mich in den darauffolgenden Jahren gelohnt hat.
Nach den Erfahrungen die ich danach machte, entstand dann irgendwann auch der ernsthafte Wunsch, dass mehr als nur ein Hobby daraus wird. Und so habe ich im Jahre 1999 meinen Beruf als Verwaltungsangestellte gänzlich aufgegeben um mich fortan nur noch der Malerei widmen zu können.
Warum ich male
Ist sehr schwer zu erklären. Vielleicht einfach aus Freude an der Sache selbst. Neugier, - welche Talente schlummern da in mir, -wo sind die Grenzen der Kreativität? Schauen was passiert, wenn man eine Türe öffnet und nicht weiss, was sich dahinter verbirgt? Ich denke aber ganz sicher, - jemand der so etwas tut wie ich, der muss es tun. Also eine Art Berufung? In gewisser Weise schon. Malen bedeutet vor allem auch Durchhaltevermögen und Geduld.
Malen bedeutet ebenfalls, alles zu geben. Sie setzt eine grosse Lernbereitschaft bis zur völligen Hingabe voraus, man muss überzeugt sein von dem was man tut. Man muss nicht überzeugt sein von dem, wie man es tut. Das sind lediglich Erfahrungswerte die sich laufend verändern, man muss einfach das Brennen und die Leidenschaft in sich spüren und bereit sein, sich auf das Abenteuer Aquarell einzulassen.
Für ein gutes Bild darf man ruhig ein bisschen „leiden“ müssen, ein sehr gutes Bild ist ohnehin ein Geschenk welches einem spontan passiert, es kann weder geplant noch beeinflusst werden. Man darf nicht verkrampft arbeiten, man muss den Dingen, - dem Wasser und der Farbe seinen Lauf, - es geschehen lassen. Eine Gradwanderung also. Und, - nichts ist schwieriger, als im richtigen Moment den Pinsel aus der Hand zu legen.
" Ich wage nicht zu behaupten, ich
beherrsche das Aquarell. Vielmehr ist
es so, dass das Aquarell mich beherrscht."
(Jolanda Meier)
Auch wenn ich oft nach den Anstrengungen, die eine Ausstellung immer wieder mit sich bringt ein wenig „ausgelaugt“ bin, so ist dies meist von kurzer Dauer und mich plagt immer schon sehr bald wieder eine gewisse Unruhe die mich dazu zwingt, meine Pinsel, Papier und Farbe zur Hand zu nehmen. Ich bin süchtig nach der Disziplin welche diese Technik erfordert.
Ohne Visionen kann nichts Grosses im Leben entstehen…
Ich werde oft gefragt, - „ sagen Sie, wie lange brauchen Sie eigentlich um ein solches Bild anzufertigen?“ Ich pflege in solchen Momenten zu sagen: „ ca. 10 Jahre hat es gedauert, ….bis ich soweit war ein Bild so zu malen, dass es für mich stimmte. „
Malen ist nichts anderes als etwas angeborenes Talent und Freude an künstlerisch - kreativem Schaffen, - sehr viel eisernen Willen sowie die Hartnäckigkeit und Entschlossenheit etwas Angefangenes zu Ende zu führen. Ehrgeiz und Disziplin sind ohnehin Voraussetzung für das Gelingen eines Werkes. Daneben muss man bereit sein, sehr viel Geduld und Zeit zu investieren. Geduld vor allem mit sich selbst und dem Motiv welches man sich aussucht.
Und ja, zugegeben, man muss auch etwas verrückt sein, das alles auf sich zu nehmen….
Das Allerwichtigste aber, - man muss noch Visionen im Leben haben wenn man sich diesen Beruf zum Lebensinhalt macht. Man muss sich unerschrocken den Durchblick auf die farbenfrohen Dinge die da vor uns liegen bewahren und darf sich nicht von den manchmal scheinbar unüberwindbaren Hindernissen auf dem Weg zum Erfolg abschrecken lassen.
"Der Rest ist nichts anderes als Arbeit,
sehr viel harte Arbeit!
Denn malen lernt man nur durch malen…."
(Jolanda Meier)
Künstlerisches Vorbild
Wirkliche Vorbilder, nein die habe ich nicht. Ich bewundere zwar die grossen Aquarellisten der heutigen Zeit wie zum Beispiel allen voran den österreichischen Maler Bernhard Vogel aus Salzburg. Er ist meiner Ansicht nach das grösste Genie, der beste Aquarellmaler der heutigen Zeit.
"Ich male das, was man nicht mehr sehen kann.
Jedes Bild ist mit einer Seelenlandschaft überzogen,
egal um welches Thema es sich handelt."
(Bernhard Vogel - Salzburg)
Doch ich bin ich, - und so male ich!
Ich war nie eine Schülerin von Bernhard Vogel und das ist vielleicht das Einzige worauf ich wirklich stolz bin. Meine Erfahrungen sind alle selbst hart erarbeitet. Meine Lehrjahre habe ich aber allerdings bei einigen Künstlern absolviert, die teilweise entweder einst Lehrer oder Schüler von dem bekannten Oesterreicher gewesen sind, und so ist es wohl auch zu erklären dass gewisse „Ansätze“ dieser Handschrift sich ab und zu auch in meinen Bildern spiegelt und sich somit der Kreis in gewisser Weise trotzdem schliesst.
Ganz allgemein ist aber vielleicht zu sagen, dass es vor allem das Licht
ist, diese erhellenden Blickpunkte, die wohl alle diese Maler fasziniert, das Licht welches danach strebt in Bildern ihren gerechten Ausdruck zum gegensätzlichen Dunkel zu finden, um einen harmonischen Ausgleich zu erschaffen.
Inspirationen
Ich erinnere mich hierzu natürlich wie so viele andere Künstler in gewissem Sinne auch gerne an die ganz grossen Meister längst vergangener Zeiten wie zum Beispiel den britischen Maler William Turner.
Die Malweise von William Turner hat mich seit jeher fasziniert, finde ich doch bei ihm gewisse Parallelen in der Art der Malerei die für meine Malweise von grosser Bedeutung sind und sich aber gar nicht so stark von den heutigen zeitgenössischen Malern unterscheiden.
Daher ist es auch nicht verwunderlich dass sich wohl in gewisser Hinsicht ein Grossteil der heutigen Aquarellisten von William Turner inspirieren lassen. Ich gehöre auch dazu.
Die Aquarelltechnik ist die schwerste Maltechnik überhaupt und was kein anderer zuvor schaffte, gelang ihm nebst seiner Oelmalerei meisterhaft. Die Gegensätze seiner entschlossenen, zum Teil fast abstrakten Wildheit in schauerlich bildlicher Dramatik, ebenso wie das sanfte hauchzarte und transparente ineinanderfliessen der gekonnt ins Licht gerückten Motive und die in geradezu majestätischer Vollendung auf Papier oder Leinwand zu bannen. Nicht umsonst nannte man ihn den Maler des Lichts.
„ Licht senden in die Tiefen des menschlichen
Herzens, - das ist des Künstler’s Beruf! “
Robert Schuhmann
Und Licht ist die Voraussetzung in der Malerei und in der Aquarellmalerei im Besonderen. Würde es sich bei dieser Kunstbeschreibung um Musik handeln so würde ich das so definieren:
Wo das Licht fehlt, verliert
die Partitur an Tiefe
(Jolanda Meier)
Turner fertigte auf seinen vielen Reisen fast ausschliesslich Skizzen an die ihm dann später als Vorlagen dienten um im Atelier seine grossen Werke entstehen zu lassen. Ich mache das fast gleich……, - jedoch bin ich oft zu faul um zu skizzieren, dafür habe ich dieses für mich unverzichtbare moderne Ding, - man nennt es Digitalkamera! Damit halte ich die Schönheiten der Welt fest, meine Kamera ist stets mein treuer Begleiter auf der Suche nach neuen Motiven…
Bohemian Rhapsody, - eine Erzählung in Farbe
Im Atelier setze ich dann meine Motive in Ruhe um, denn wenn ich vor Ort male ist es zeitlich fast nie möglich für mich, ein Bild gänzlich fertig zu stellen. Der „Feinschliff“ entsteht daher immer im Atelier.
Ich bin eine sehr sorgfältige Malerin. Und, - ich arbeite nicht schnell. Meine Bilder brauchen Zeit. Was zu Beginn eines Bildes oft nicht nur farblich, sondern ganz allgemein etwas chaotisch wirkt, so entsteht im Nachhinein durch immer wieder genaues Beobachten und wirken lassen ein Farbenspiel bei dem ich darauf bedacht bin, es von locker bist fast zufällig gesetzten Pinselstrichen, bis hin zum genauesten herausarbeiten von erst unscheinbaren, aber im Endeffekt wichtigen Details bis zum Schwerpunkt des Bildes sorgfältig wie ein Puzzle zusammenzufügen.
Bilder sind malerische Erzählungen, es sind Gedichte in Farbe verpackt. Lassen Sie mich das so erklären: Ein Bild entsteht „bruchstückartig“ und unzusammenhängend. Ein Bild zu malen heisst auch, es mit Farbe und Pinsel auf dem Papier ins harmonische Gleichgewicht zu rücken.
Die Kunst des ungebundenen Künstlertums ist auch das Beherrschen der Fähigkeit, sich furchtlos in das Motiv hinein fallen zu lassen, aber auch die Freiheit und der Mut zu haben, mit viel Feinfühligkeit und Herzblut das Bild nicht nur zu malen, sondern es regelrecht nach eigenen Vorstellungen zu formen und zu modellieren, Pinselstrich für Pinselstrich bis das Werk zur Vollendung in strahlenden Farben zum Leben erweckt ist. Ein Kunststück in Aquarell ist geboren, ein Gedicht in freien Rhythmen,
„ Bohemian Rhapsody „ - eine Erzählung in Farbe.
" Nicht was man malt, sondern wie
man etwas malt, macht das Künstlerische
in einem Bild aus".
(Lovis Corinth)
Obwohl ich zu einer grossen Perfektion neige, so strebe ich nicht die perfekte Malerei an. Es gibt keine perfekte Malerei. Ein gutes Bild darf auch Fehler haben, sie können sich bei genauer Betrachtungsweise als durchaus reizvoll erweisen. Kunst gefällt, oder sie gefällt nicht. Kunst ist Ansichtssache.
Zukunft
Sehnsüchtige Zukunftsziele habe ich nicht. Denn, - die Sehnsucht stirbt an der Schwelle der Erfüllung. Und, - man sollte sich ein paar unerfüllte Träume bewahren. Sie erhalten einen lebendig und kreativ.
Es ist daher auch nicht wichtig, dass man alle Ziele im Leben erreicht. Wichtig ist einzig und allein, dass man sich auf den Weg macht. Ich tue dies so gut ich kann. Und ich male solange es mir Spass macht. Meine Bilder sollen einfach ansprechen, sie sollen zum Nachdenken anregen.
Wenn die Betrachter meiner Werke dann mit einem Lächeln auf dem Gesicht die Ausstellung und mein Atelier verlassen, so denke ich habe ich das erreicht was ich wollte: Freude vermitteln. Und das ist gut so.
"Ein Bild ist dann wirklich interessant,
wenn es seinen Betrachter so zu fesseln
vermag, dass es ihm praktisch Auge in Auge
aus dem Rahmen an der Wand entgegenblickt."
(Jolanda Meier)
( 2007 ) Copyright Jolanda Meier. Die Verwendung des gesamten Inhaltes dieser Biografie, auch nur teilweise Auszüge in irgendeiner Form, sei dies durch kopieren oder Nachahmung jeglicher Art, Verwendung über Internet oder zur Werbung der eigenen Persönlichkeit oder Nutzung von Ausstellungen und deren Veröffentlichung sowie auch für eigene und öffentliche Pressezwecke ist nicht gestattet. Besten Dank dafür, dass Sie meinen Wunsch respektieren. )